Frohes neues Jahr 2021!
03. Januar 2021 – 2. Sonntag nach Weihnachten
Frohes neues Jahr 2021!!
Ich wünsche euch alles Gute und Gottes Segen für das neue Jahr. Es ist eine Tradition, dass eine Gruppe von Leuten für jedes Jahr ein Bibelvers wählt, der uns das ganze Jahr begleitet. Dieses Jahr ist es folgender Vers aus Lukas 6, 36:
Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.
Da das Wort barmherzig selten benutzt wird, erzähle ich euch dazu eine Geschichte, auch aus der Bibel. Aber erst mal bekommt ihr eine Aufgabe. Ihr sollt bei dem Erzählen die Geschichte nachspielen, also müsst ihr euch die Figuren und Requisiten bereitstellen. Hier ist die Liste:
- zwei Tücher oder Papiere in unterschiedlichen Farben (für zwei Länder)
- drei Figuren (Vater, zwei Söhne)
- kleinere Papiere, auf die ihr malt: Geldstücke (mindestens drei), Schweine, feierliches Essen, schönes Kleid für einen Mann
Und los geht’s:
In einem Land (ein Tuch/Papier) lebt ein Vater mit zwei Söhnen (Figuren). Der ältere Sohn arbeitet gern mit seinem Vater zusammen und will wie sein Vater werden. Den jüngeren Bruder sticht der Hafer. Er will nicht einfach jeden Tag langweilig auf dem Feld arbeiten, sich um Tiere kümmern und sich um die Tagelöhner kümmern, die sein Vater noch zum Aushelfen bezahlt. Er fordert frech von seinem Vater: „Vater, gib mir schon jetzt mein Erbe.“ Sein Vater gibt ihm eine Menge Geld (Geldstücke).
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Der jüngere Sohn geht mit seinem vielem Geld in ein anderes Land (ein Tuch/Papier). Und da kauft er sich gutes Essen (ein Stück Geld weg), kauft sich schöne Sachen (weiteres Stück Geld weg), und guckt mal, da verkaufen sie Süßigkeiten. Die kauft er natürlich auch! (Geld weg) Vielleicht fällt euch noch etwas ein, was man kaufen könnte?
Und nun, der jüngere Sohn ist im fremden Land ganz ohne Geld. Er sucht Arbeit, aber da bekommt er nur eine schlechtbezahlte Arbeit – er hütet Schweine (Schweine hinlegen). Dem Sohn geht es schlecht. Er sieht, wie die Schweine ihr Essen mampfen, sich in Sumpf genüsslich suhlen und es geht ihnen prächtig. Ganz im Gegenteil zu ihm. Ihm ist kalt und er hat Hunger. Er denkt an sein Zuhause. Er würde gern wieder bei seinem Vater arbeiten, das war eine bessere Arbeit und Essen gab es danach mehr als genug. Das ist doch die Idee. Er geht zurück zu seinem Vater und wird da als Tagelöhner arbeiten!
Und so stehen sich der Vater und der Sohn wieder gegenüber. Der Sohn sagt: „Ich kann nicht mehr dein Sohn sein, aber ich würde gern hier arbeiten.“ Sein Vater umarmt ihn und ruft Diener, dass sie neue Kleidung bringen (die schöne Kleidung dem Sohn geben) und auch ein festliches Essen vorbereiten sollen (das Essen zu dem Vater und dem Sohn geben).
Das könnte ein glückliches Ende der Geschichte sein, aber sie geht noch weiter: Als das der ältere Sohn sieht, ist er einfach nur sauer. „Dieser verwöhnte Halunke macht alles falsch und bekommt jetzt eine große Party!“ Wo der ältere Bruder selbst immer bescheiden war und seinem Vater half. Der Vater sagt ihm aber: „Alles, was mein ist, das ist dein. Freue dich, dein Bruder war verschollen und jetzt ist er wieder da und gesund!“
Tja, wie hat sich der ältere Sohn gefühlt? Diese Geschichte wird meistens „vom verlorenen Sohn“ genannt, manchmal aber auch „vom barmherzigen Vater“. Der Vater war barmherzig zu seinem Sohn, er nahm ihn wieder auf, als seinen Sohn. Wie hat es der Vater nur geschafft? Der Sohn verletzte ihn sehr, aber der Vater hatte so großes Herz, dass er barmherzig sein konnte.
Unser Vater im Himmel, unser Gott hat auch ein großes Herz. Er verzeiht Leuten auch sehr schlimme Sachen. Und manchmal wollen wir wie der ältere Bruder rufen: Wie kannst du nur? Ich bin hier ganz lieb und du kümmerst dich um diesen Nichtsnutz? Und ich stelle mir vor, dass Gott antwortet: Ich habe ein so großes Herz, dass da genug Platz ist für dich, aber auch für die anderen Menschen, selbst für die, die dir nicht gefallen. Ich bin sehr barmherzig. Ich bin barmherzig zu dir. Sei auch barmherzig zu anderen, ich gebe dir die Kraft dazu!
Habt ein schönes Jahr voller Barmherzigkeit. Das wünscht Euch
Eure Anna