Im Gefängnis?
29. März 2020 – 5. Sonntag der Passionszeit
Liebe Kinder!
Ich frage mich, wie es wohl euch und euren Eltern und Geschwistern in der letzten Woche ergangen ist. Vergangenen Sonntag haben die Menschen, die unser Land führen, beschlossen, dass wir keinen direkten Kontakt zu anderen Menschen außer unserer Familie haben sollen. Das haben sie festgelegt, um das Corona-Virus zu bekämpfen. Auch soll man nur noch wenig nach draußen gehen, wenn man keinen eigenen Garten hat. Deswegen haben sich manche Menschen bestimmt eingesperrt gefühlt.
In unserem letzten Kigo-Brief ging es um eine Burg. (Danke an alle, die Annas Vorschlag gefolgt sind und uns ein Bild von ihrer tollen Burg gesendet haben!) Wisst ihr noch, was es auf einer Burg alles für Räume gab? Jawohl – eine Küche, einen Festsaal, Schlafzimmer und viele andere Räume. Und es gab auch ein Gefängnis! Tja, wozu brauchte man das? Gibt es so etwas heute noch?
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Jawohl. Normalerweise werden dort Menschen eingesperrt, die etwas Schlimmes getan haben. Wie man sich da wohl fühlen mag? In einer kleinen, engen Zelle, nur ganz wenig Licht, ganz allein, … Und früher, in den Burgen, da war in dem Gefängnis höchstens ein winzig kleines Loch für die frische Luft! Stellt euch das mal vor, so eng eingesperrt zu sein!
Die Bibel erzählt uns von 2 Männern, Paulus und Silas, die ebenfalls in einem Gefängnis eingesperrt waren, sogar im Hochsicherheitsbereich. Aber soll ich euch etwas verraten? Die hatten gar nichts Schlimmes gemacht. Sie hatten nichts geklaut, niemanden getötet oder so. Sie haben einfach nur von Jesus erzählt und einer kranken Frau geholfen, gesund zu werden. Doch das hat einigen Menschen in der Stadt nicht gefallen. Und da saßen sie nun, Paulus und sein Freund, eingepfercht in einem dunklen, kalten Loch. Was würdet ihr tun? Ich glaube, ich hätte Angst und wäre verzweifelt. Vielleicht würde ich laut schreien oder weinen. Und was, meint ihr, haben Paulus und Silas getan? Etwas ganz Ungewöhnliches: Sie haben angefangen zu beten und laut zu singen! Sie haben in dieser aussichtslosen Situation im Gefängnis doch tatsächlich Lieder gesungen! Kaum zu glauben, oder? Bestimmt hatten sie auch Angst, aber trotzdem haben sie auf Gott vertraut, dass er sie „nicht in die Pfanne haut“. Sie haben Jesus geglaubt, dass er „alles kann“. Und das haben sie dann auch erlebt: Sie wurden getröstet und gestärkt und dann wundersame Weise befreit.
Wir sitzen zum Glück nicht im Gefängnis. Aber vielleicht nerven uns die Einschränkungen trotzdem: dass wir unsere Großeltern nicht besuchen können, dass wir nicht unbegrenzt draußen sein können, dass wir keine Freunde treffen können … Vielleicht haben wir auch Angst, wie es weitergeht und dass wir auch am Corona-Virus erkranken. Doch wir dürfen wissen: Wir sind nicht allein! Gott möchte uns aus dem Gefängnis der Angst, der Sorge und so weiter herausholen! Mir selbst hat es schon oft geholfen, wenn ich Angst hatte oder Sorgen mich bekümmert haben, dass dies alles in den Hintergrund rückte, wenn ich anfing, (laut) zu singen und Gott zu loben. Lasst es uns doch gemeinsam tun, denn „er meint es absoluto gut mit [uns]“! Wir singen dazu das Lied „Absoluto gut – Meinem Gott vertraue ich gerne“.
Vielleicht möchtet ihr die ganze Begebenheit lesen, die Paulus und Silas in Philippi erlebt haben? Ihr findet sie in der Bibel, in Apostelgeschichte 16/16-40.
Und nun möchten wir euch wieder ermutigen, andere Kinder an euren Erlebnissen teilhaben zu lassen.
- Zeichnet auf einem Stück Papier, Pappe, … ein Gitterraster (mind. 2×2 Kästchen, gern mehr). Dieses steht für das Gefängnis. Überlegt, was euch in Gefahren und schweren Zeiten tröstet und stärkt.
Schreibt, bastelt, zeichnet, … in jedes Kästchen etwas hinein. Wir sind gespannt und freuen uns schon auf eure Zusendungen … (Wieder an rebekka.worsch@t-online.de)
P.S. Ältere Kinder können das Gitterraster alternativ auch mit Stricken knüpfen und aufkleben …
Mit herzlichen Grüßen
Eure Rebekka