Lukas 15, 8-10:
Oder welche Frau, die zehn Drachmen hat, zündet nicht, wenn sie eine Drachme verliert, eine Lampe an und kehrt das Haus und sucht sorgfältig, bis sie sie findet? Und wenn sie sie gefunden hat, ruft sie die Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und spricht: Freut euch mit mir! Denn ich habe die Drachme gefunden, die ich verloren hatte. So, sage ich euch, ist Freude vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“

Wer kennt das nicht: Eine lästige und nervenaufreibende Suche nach einem verlorenen Gegenstand. Vor einigen Jahren suchte ich eine kleine runde LED-Taschenlampe in meiner Leipziger Wohnung. In ihrem Fuß befindet sich ein Magnet, womit sie sich an metallischen Gegenständen befestigen lässt.

Die ganze Wohnung stellte ich auf den Kopf. Jeder Winkel, jedes Regal wurde gründlich in Augenschein genommen. Nichts! Alle Mühe schien vergeblich. Verzweifelt gab ich die Suche auf. Wenige Tage später ging ich in den Keller, um mein Fahrrad zu holen. Ich konnte es kaum fassen, an der metallenen Tür zu meinem Kellerverschlag hing die Taschenlampe. Ich hatte sie dort vergessen und nicht mehr daran gedacht. Im Gleichnis von der verlorenen Drachme zahlt sich die Mühe der Frau schließlich aus und die Freude ist groß.

Jesus vergleicht diese Freude über einen wiedergefundenen Gegenstand mit der Freude Gottes über einen Menschen, der zu ihm umkehrt, der zurückfindet ins Vaterhaus, der seine Schuld unter dem Kreuz ablegt und einen Neuanfang wagt.

Wir gehen hinein in die dunkle Jahreszeit. Nach den Erntedankfesten liegen die letzten Sonntage des Kirchenjahres mit ihren ernsten Themen vor uns. In diese Welt, in der immer noch vieles nicht perfekt ist, in der oft Leid, Trauer und Tod die Oberhand zu behalten scheinen, hat sich Gott in Jesus Christus auf den Weg gemacht.

Wir müssen nicht länger suchen, denn er kommt zu uns, zu jedem, der ihn aufnimmt.

Eine gesegnete Zeit wünscht Euch/Ihnen allen
Pfarrer M. Schuffenhauer