Die sommerliche Urlaubs- und Ferienzeit liegt hinter uns und der Alltag hat uns längst wieder eingeholt. Da Getriebensein ist ein Kennzeichen unserer Zeit. Die meisten Menschen leben in dieser anstrengenden Welt ein sehr anstrengendes Leben. Das Ziel der Selbstoptimierung führt meist zur Selbstausbeutung. Und der Urlaub, die „kostbarsten Wochen des Jahres“? – sie lassen einige gestresster heimkommen, als sie es vor der Abreise waren. Gelassenheit kann man eben nur finden, wenn man vieles lässt. Christus lädt seine erschöpften Apostel, welche von der ersten Mission zurückkehren, ein: „Geht ihr allein an eine einsame Stätte und ruht ein wenig.“ (Markus 6,31). An anderer Stelle sagt er: „Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken.“ (Matthäus 11,28).
Für gläubige Menschen ist Gott die eigentliche Quelle des Friedens, der Regeneration und Erquickung – die einzige Quelle für ein erfülltes Leben. Zeit, um mit Gott allein zu sein und bei ihm Atem zu holen, ist lebensnotwendig. Oft verpassen wir es, Zeit mit Gott zu verbringen, da uns das Alltagsgetriebe im Griff hat.
Lernen wir beispielsweise in der wunderbaren Natur wieder das Staunen. Die Schöpfung ist ein einziges herrliches Lob des Schöpfers. Oft sehen wie dies gar nicht mehr, da uns das eigentlich Unwesentliche ablenkt. Wir sind erdrückt vom alltäglichen Kleinkram und vergessen, uns aufzurichten und zum Himmel aufzuschauen und das Große zu sehen, das uns umgibt – und vor dem unsere eigenen Sorgen und Ängste auf einmal klein werden.
Die Freude an Gottes Schöpfung ist ein Grundmotiv der Bibel. Immer wieder werden wir zum Lob des Schöpfers aufgerufen. Etwa im Psalm 104: „Lobe den Herrn, meine Seele! Herr, mein Gott, du bist sehr groß; in Hoheit und Pracht bist du gekleidet. Licht ist dein Kleid, das du anhast. Du breitest den Himmel aus wie ein Zelt.“ Danach werden die Wunderwerke der Schöpfung genannt: von den Gestirnen, über die Elemente – Erde, Wasser, Luft und Feuer – die Pflanzen, die Tiere, bis hin zum Menschen. Gott ist groß. Das Wunderwerk der Schöpfung ist gewaltig und faszinierend. Wie klein und unwichtig ist so vieles, was uns den lieben Tag in Atem hält. Versuchen wir uns dies – nicht nur im Urlaub – stets aufs Neue bewusst zu machen und bitten Gott darum, dass er uns dafür Augen uns Sinn öffnet.
Ihr Kantor Roy Heyne